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Veranstaltung: 30. Mai 2013


Das Laseyer Quartett hatte sich bereits auf der Bühne in Stellung gebracht, als ein Poltern das Haus Appenzell erfüllte: Ein buntes Knäuel aus rund 40 Mädchen und Knaben (eine genaue Zählung ist bei einer so quicklebendigen Gruppe unmöglich) rumpelte fröhlich die hölzerne Treppe hinunter. Unter der Leitung von Stephan Streule platzierte sich das Jugendchörli Appenzell hinter Akkordeon (Daniel Bösch), Geige (Johannes Schmid-Kunz), Bass (Barbara Giger) und Hackbrett (Albert Graf). Gemeinsam mit dem erfahrenen Quartett stimmten die preisgekrönten jungen Sängerinnen und Sänger das erste Lied an: „Taar i nüd e betzeli …?“

Das Motto des Abends war gesetzt: Man durfte. Es war der Zürcher Bassistin ebenso erlaubt, eine Ausserrhoder Tracht zu tragen, wie es der Ernst Hohl-Kulturstiftung gestattet ist, im Herzen Zürichs einen Hauch von Appenzellerland zu verbreiten. Auch durften musikalische Grenzen überschritten werden. So flochten die Musiker in traditionelle Stilrichtungen wie Schottisch oder Ruggusserli gekonnt auch Klänge aus ferneren Regionen ein, und das Chörli schwang nicht nur routiniert die Taler, sondern gab auch ein funky Solo auf dem Plastik-Saxophon zum Besten. Die zahlreich erschienenen Gäste waren von dem auf höchstem Niveau präsentierten Mix aus Althergebrachtem und Exotischem, aus Kinderstimmen und Instrumenten, aus konzentrierter Darbietung und humorvollen Einlagen hellauf begeistert und spendeten grosszügig Applaus. Und auf dem Weg zum reichhaltigen Apéro-Buffet war die Antwort auf die Frage „Taar i nüd e betzeli loschtig see?“ wohl allen Anwesenden klar: Man darf. Und nicht nur „e betzeli“!